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100.000 Euro Forschungsförderungspreis an Univ.-Prof. Dr. Sandro Keller

27.09.2023

Im Rahmen des Pink Ribbon-Auftakts am 26.9. im Österreichischen Parlament wurde der bis dato höchst dotierte Brustkrebs-Forschungsförderungspreis der Österreichischen Krebshilfe feierlich an den Grazer Krebsforscher Sandro Keller verliehen.

Auf Einladung von Doris Bures, der Zweiten Präsidentin des Nationalrats, und der Österreichischen Krebshilfe versammelten sich am 26.9. Unterstützer:innen, Ärzt:innen, Patient:innen und zahlreiche Medienvertreter:innen im Österreichischen Parlament, um den Auftakt der diesjährigen Pink Ribbon Aktion zu begehen.

Krebsforschung hat in Österreich eine lange Tradition

Einen besonderen Höhepunkt des Abends stellte die Verleihung des mit 100.000 Euro bis dato höchst dotierten Brustkrebs-Forschungsförderungspreises der Österreichischen Krebshilfe dar. Der Krebsforscher und langjährige Präsident der Krebshilfe Wien Univ.-Prof. Dr. Michael Micksche wies darauf hin, dass die Forschung seit der Gründung der Krebshilfe im Jahr 1910 stets eine wichtige Rolle spielte und das Österreichische Institut für Krebsforschung von der heutigen Österreichischen Krebshilfe 1953 gegründet und aus Spenden finanziert wurde, bis es 1966 - aus Anlass der 600-Jahrfeier der Universität Wien - dieser übergeben und als Universitätsinstitut in die Bundesverwaltung übergeführt wurde, wo bis heute (Borschkegasse) als Zentrum für Krebsforschung der Medizinischen Universität hervorragende Forschungsarbeit geleistet werde. Micksche strich drei von der Krebshilfe geförderte Forschungsprojekte hervor. Eines galt dem Auffinden und Nachweis von Risikofaktoren bei Dickdarmkrebs. Die Ergebnisse dieser Forschung hätten Eingang in Europäische Datenbanken gefunden. Dank des Projektes „Bewegung und Sport für Krebspatientinnen“ als Mittel zur Rückfall-Prophylaxe wurden neue Richtlinien für Patient:innen geschaffen. Das jüngste von der Krebshilfe geförderte Projekt galt der Entwicklung einer therapeutischen HPV-Impfung basierend auf dem viralen Modell. Diese experimentelle Arbeit wurde erfolgreich beendet und werde nun publiziert.

Brustkrebs-Forschungsförderungspreis ging an Univ.-Prof. Dr. Sandro Keller (Universität Graz)

Das Forschungsprojekt „Towards Precision Diagnostics of HER2 for Personalized Immunotherapies“ hatte sich gegen die zahlreichen Einsendungen durchgesetzt. Ziel ist, Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs durch eine Präzisionsuntersuchung des Tumorgewebes eine personalisierte, d.h. auf ihren Tumor abgestimmte Immuntherapie anbieten zu können.

In seiner Laudatio wies Krebshilfe-Vorstand Univ.-Doz. Dr. Ansgar Weltermann darauf hin, dass es zwar bereits verschiedene Medikamente gibt, die speziell darauf abzielen, die Wirkung von HER2 zu blockieren und das Wachstum der Krebszellen zu verlangsamen oder zu stoppen. Aber leider sei nicht bekannt, welches Medikament oder welche Medikamentenkombination für die einzelne Brustkrebspatientin die effektivste Therapie darstellt. „Das Projekt von Sandro Keller wird hoffentlich einen nächsten Meilenstein setzen,“ so Weltermann. „Die Forschungsgruppe um den Preisträger hat einen neuartigen Test entwickelt, der es erstmals erlaubt, das HER2-Molekül auf der Brustkrebsoberfläche genauer zu untersuchen. Das heißt, es wird nicht nur untersucht, in welcher Menge das Eiweißmolekül auf der Zelloberfläche vorhanden ist, sondern auch, wie aktiv das Eiweißmolekül auf der Brustkrebszelle ist und welche Medikamente die Aktivität des HER2-Moleküls optimal hemmen. Je stärker ein Medikament die Aktivität von HER2 hemmt, desto stärker werden die Brustkrebszellen am Wachstum gehindert. In verschiedenen Experimenten wird in dem Forschungsprojekt untersucht, ob die Analyse des Tumorgewebes mit Hilfe der neuartigen Präzisionsdiagnostik zukünftig hilfreich ist bei der Auswahl der besten „Medikamentenkombination“.

Univ.-Prof. Dr. Sandro Keller bedankte sich bei der Österreichischen Krebshilfe und betonte, dass er und sein Team dieses Projekt ohne den Forschungsförderungspreis nicht in Angriff nehmen könnten. Er bedankte sich weiters bei der Zweiten Präsidentin des Nationalrates Doris Bures dafür, dass sie zur Auftaktveranstaltung von "Pink Ribbon 2023” ins Österreichische Parlament geladen hatte und damit ein wichtiges gesellschaftliches und politisches Zeichen setzt. Keller dankte seinem Team, vor allem seiner Mitarbeiterin Lena Bauernhofer, die die Grundlagen für das Forschungsprojekt gelegt hatte, welches nun dank des Forschungsförderungspreises der Krebshilfe auch umgesetzt werden kann.

Krebshilfe-Finanzchef Univ.-Prof. Dr. Bernhard Schwarz informierte die Anwesenden, dass die finanziellen Mittel für diesen Forschungspreis aus der Zuwendung durch einen Legatar stammen, der die Österreichische Krebshilfe im Testament bedachte und den Verwendungszweck „Brustkrebsforschung“ festschrieb.

Rückfragen & Kontakt:

Doris Kiefhaber, Österreichische Krebshilfe
Tel. +43 676/502 43 72, kiefhaber@krebshilfe.net