AOP Health Austria: Sepsis ist immer ein Notfall
Bei Verdacht sofort handeln: Sepsis ist die Ursache für 20 Prozent der Todesfälle weltweit
„Sepsis-Patient*innen haben durch ihre Erkrankung eine Grenzerfahrung erlebt. Es ist wichtig, sie nach dem Aufenthalt im Krankenhaus medizinisch, aber auch psychologisch gut zu begleiten. Letzteres gilt auch für Angehörige, die oft stark überfordert sind.“
Dr. med. Hugo Leodolter, Director Medical Affairs, AOP Health Austria
Wien (OTS) - Sepsis ist für rund ein Fünftel (1) der Todesfälle weltweit verantwortlich. Die Ursache für die Erkrankung ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems, das sich in Folge gegen den eigenen Körper wendet. Weil die Symptome unspezifisch sind, wird Sepsis oft erst sehr spät erkannt, was zu gravierenden Langzeitfolgen führen kann. Anlässlich des Welt-Sepsis-Tag am 13. September erinnert AOP Health an die Erkrankung und ihre Symptome.
Betroffene beschreiben ein nie gekanntes, schweres Krankheitsgefühl, Symptome wie bei einer schweren Grippe sowie Müdigkeit und Apathie. Expert*innen für Sepsis ergänzen, dass bei den Patient*innen zusätzlich auch plötzlich auftretende Verwirrtheit, schnelle, schwere Atmung, erhöhter Puls und erniedrigter Blutdruck, sowie kalte, fleckige Haut an Armen und Beinen zu bemerken sind (2) . Ursache dafür ist eine Infektion, die sich vom lokalen Herd im ganzen Körper unkontrolliert ausbreitet. Das im Übermaß aktivierte Immunsystem richtet sich in Folge gegen die eigenen Organe, was zu schweren Schädigungen des Körpers bis zum Tod führen kann.
Leben retten durch Früherkennung
Aufgrund der unbestimmten Anzeichen reagieren viele Betroffene aber auch Behandlungsteams erst spät - mit häufig fatalen Folgen. Privatdozent Dr. Matthias Gründling Leiter des SepsisDialog der Universitätsmedizin Greifswald dazu: „Jede Sepsis ist ein absoluter Notfall. In Deutschland stirbt alle sechs Minuten ein Mensch an einer Sepsis. Personen, die aufgrund der oben erwähnten Symptome den Verdacht haben, betroffen zu sein, sollten dies dem Einsatzpersonal sofort mitteilen. Dieser Hinweis könnte wertvolle Diagnosezeit sparen und Folgeschäden gering halten.“
Infektionen vermeiden
Grundsätzlich können alle Menschen vom Neugeborenen bis zur Senior*in betroffen sein. Besonders gefährdet sind Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben, weil sie an einer chronischen oder schweren Erkrankung wie Krebs oder Diabetes leiden. Auch bei sehr jungen oder alten Menschen ist das Risiko erhöht, eine Sepsis zu entwickeln. Daher ist Vorbeugung bei dieser Erkrankung besonders wichtig. Doz. Gründling betont: „Man kann das Risiko, an einer Sepsis zu erkranken, senken, indem man Infektionen vermeidet. Zum Beispiel dadurch, dass man sich impfen lässt oder in dem man Hygienemaßnahmen wie Händewaschen oder Wunddesinfektion beachtet.“
Wissen verbreiten
Um Menschenleben zu retten und Folgeschäden zu vermeiden, ist die Aufklärung der Bevölkerung über die Erkrankung dringend nötig. Das österreichische Pharmaunternehmen AOP Orphan Pharmaceuticals GmbH (AOP Health), das auf die Behandlung seltener Erkrankungen und in der Intensivmedizin spezialisiert ist, setzt sich daher für die Schaffung von Bewusstsein für die Erkrankung und ihrer Symptome ein. Dr. med. Hugo Leodolter, Director Medical Affairs, AOP Health Austria: „Weltweit sterben mehr als doppelt so viele Menschen im Krankenhaus an einer Sepsis als an Schlaganfall und Herzinfarkt zusammen. Daher sollten die Menschen mehr über Sepsis und ihre Folgen wissen.“ Hugo Leodolter empfiehlt als Informationsplattformen die Website der U.S. amerikanischen Organisation „Sepsis Alliance“ (www.sepsis.org) oder die Seite der deutschen Sepsis Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ (www.deutschland-erkennt-sepsis.de).
Betroffene nicht alleine lassen
Manuela Gerber, SepsisDialog-Team, Universitätsmedizin Greifswald, weist darauf hin, dass Sepsis-Überlebende häufig mit starken Folgeschäden konfrontiert sind. Diese reichen von Aufmerksamkeitsproblemen über Probleme mit dem Gleichgewicht, Schlafstörungen und Müdigkeit bis zu Funktionsstörungen von Organen oder Amputation von Gliedmaßen. Während sie im Krankenhaus meist gut versorgt sind, fühlen sich viele Überlebende, sobald sie wieder zuhause sind, überfordert und alleingelassen.
Manuela Gerber erläutert: „Sepsis-Patient*innen haben durch ihre Erkrankung eine Grenzerfahrung erlebt. Es ist wichtig, sie nach dem Aufenthalt im Krankenhaus medizinisch, aber auch psychologisch gut zu begleiten. Letzteres gilt auch für Angehörige, die oft stark überfordert sind.“ Sie empfiehlt Angehörigen, sich bei ihren nationalen Sepsis-Organisationen Hilfe und Unterstützung zu suchen. Sie meint: „Es ist wichtig Ansprechpartner*innen zu haben oder sich zumindest Tipps holen zu können, wie man mit der Situation besser umgehen kann.“
Gesundheitssystem entlasten
Leodolter weist auch auf eine weitere Dimension hin, die mit besserer Früherkennung entschärft werden kann. Er meint: „Frühzeitige Erkennung und Behandlungsbeginn könnten in Verbindung mit Rehabilitationsprogrammen für Überlebende dazu beitragen, die langfristige Belastung des Gesundheitswesens und der Gesellschaft durch die Folgen der Sepsis zu verringern.“
(1) Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) (Hg.); Konsensuspapier Sepsis, 2024 (Seite 8).
(2) https://www.deutschland-erkennt-sepsis.de/ „Wie kann ich eine Sepsis erkennen?“, 11.06.2024
Über AOP Health
Die AOP Health Group umfasst mehrere Unternehmen, darunter die AOP Orphan Pharmaceuticals GmbH mit Sitz in Wien, Österreich (“AOP Health”). Die AOP Health Group ist der europäische Pionier bei integrierten Therapien für Patient*innen mit seltenen Erkrankungen sowie in der Intensivmedizin. In den über 25 Jahren ihres Bestehens hat sich die AOP Health Gruppe zu einem etablierten Anbieter von integrierten Therapielösungen entwickelt. Sie ist von ihrem Hauptsitz in Wien und über ihre Tochtergesellschaften sowie ihre Repräsentanzen in ganz Europa, dem Nahen Osten und über Partner*innen weltweit tätig. Mit dem Claim „Needs. Science. Trust.“ wird die Grundlage des Erfolgs auf den Punkt gebracht: Vertrauen durch kontinuierlich hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung und eine sehr konsequente und pragmatische Ausrichtung auf die Bedürfnisse aller Stakeholder*innen - insbesondere der Patient*innen und ihrer Angehörigen sowie der behandelnden Ärzt*innen.
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