Arzneimittel-Radar zeigt: Massiver Anstieg bei Schmerz-Medikamenten
PHAGO-Vollgroßhändler rüsten ihre Lager für den Herbst: Sicherstellung der Versorgung mit kritischen Arzneimitteln jetzt vorrangig.
Angesichts des bevorstehenden Pandemie-Herbstes hat der Verband der Arzneimittel-Vollgroßhändler PHAGO eine Berechnung angestellt, welche Arzneimittel in der Krise am häufigsten nachgefragt worden sind.
Das Ergebnis zeigt bei zwei Gruppen von Arzneimitteln einen massiven Anstieg: bei Schmerzmitteln sowie bei Medikamenten für den Fettstoffwechsel.
Konkret wurden im Untersuchungszeitraum Juli und August 2021 um 18,5 Prozent mehr Schmerz-Medikamente von Patienten in den Apotheken bezogen als im gleichen Zeitraum 2019.
Zu der vom Anstieg am meisten betroffenen Gruppe der sogenannten Analgetika zählen neben rezeptfreien Wirkstoffen wie Acetylsalicylsäure oder Paracetamol (beides entzündungshemmende und fiebersenkende Mittel) auch die Gruppe der rezeptpflichtigen Opioide zu Behandlung starker Schmerzen.
Bei den Arzneimitteln, die den Fettstoffwechsel beeinflussen, beträgt der Anstieg 13,8 Prozent. Hierzu zählen die meisten gängigen Cholesterinsenker.
PHAGO hat mit den Daten aus seinem aktuellen Arzneimittel-Radar noch ein weiteres interessantes Ergebnis: Mit minus 10,6 Prozent zeigt sich weiterhin, dass seit Ausbruch der Pandemie konstant weniger Antibiotika verordnet werden.
Für die Arzneimittel-Vollgroßhändler sind diese Beobachtungen wichtig, um gerade in Krisenzeiten den Überblick über den Arzneimittelbedarf zu haben. PHAGO-Präsident Dr. Andreas Windischbauer betont: „Die öffentlichen Blicke richten sich darauf, welchen und wieviel Covid-Impfstoff wir im Land zur Verfügung haben. Corona hat uns gezeigt, dass wir auch ein gut ausgestattetes Krisenlager im Land benötigen, um sicherzustellen, dass die Bevölkerung auch in Krisenzeiten mit kritischen Arzneimitteln versorgt werden kann.“
Wirtschaftlich sind die PHAGO-Betriebe auch gefordert: Der kumulierte Umsatz mit öffentlichen Apotheken ist im Corona-Jahr 2021 (Jänner bis Ende August) im Vergleich zum vor Corona-Zeitraum 2019 mit 1,8 Prozent gering gewachsen.
Über PHAGO:
PHAGO ist eine freiwillige Interessenvertretung des österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhandels. Dessen wichtigste Aufgabe ist die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung für Österreich.
Als Rückgrat der Arzneimittelversorgung kümmern sich die PHAGO-Großhändler um die Planung, Abwicklung und Auslieferung von 20 Millionen Arzneimitteln, die jedes Monat von der Industrie in die Apotheke gebracht werden müssen. Um besonders in der Krise schnell reagieren zu können, beobachten die PHAGO-Großhändler genau, wie sich die Lagerstände in ihren 23 Standorten in ganz Österreich entwickeln.
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Mag. Britta Blumencron
Britta Blumencron Gesundheitskommunikation
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