Bundesminister Polaschek verleiht Staatspreis zur Förderung von Ersatzmethoden zum Tierversuch
Staatspreis zur Förderung von Ersatzmethoden zum Tierversuch 2022 wird an Assoc.Prof.PD.Dr. Michael J. Ausserlechner von der Medizinischen Universität Innsbruck verliehen.
Michael J. Ausserlechner erhält den Staatspreis für Ersatzmethoden zum Tierversuch für die Publikation „3D bioprinting: novel approaches for engineering complex human tissue equivalents and drug testing“. Als Alternative zu Tiermodellen verwendet der Preisträger in seiner Forschungsarbeit ein aus menschlichen Zellen 3D-gedrucktes Gehirntumormodell, das auch mit Blutgefäßen versorgt werden kann. Dieses Modell kann zukünftig zur Testung von Medikamenten an patienten-spezifischen Tumor-Gewebemodellen und zur Testung von neuartigen Wirkstoffen eingesetzt werden und so zur Vermeidung von Tierversuchen beitragen.
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Martin Polaschek gratuliert: „Mit dem Staatspreis werden jährlich herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich Ersatzmethoden zum Tierversuch gewürdigt. Der Preis soll wissenschaftliche Arbeiten ins Licht der Öffentlichkeit rücken und alle Forschenden bestärken ihr Engagement in diesem so wichtigen Bereich auch in Zukunft fortzusetzen.“
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt die Entwicklung von Ersatzmethoden zum Tierversuch voranzutreiben und zu beschleunigen und unter anderem die Auslobung des jährlichen Staatspreises zur Förderung von Ersatzmethoden zum Tierversuch beschlossen. Mit dem Staatspreis werden herausragende wissenschaftliche Arbeiten gewürdigt, deren Ergebnisse bzw. Zielsetzung, die Vermeidung oder Verminderung der Verwendung von Tieren in Tierversuchen oder die Verbesserung der Bedingungen für die Zucht, Unterbringung, Pflege und Verwendung von Tieren in Tierversuchen ist.
Studien an Tieren sind im Bereich der Life-Sciences sowie in der medizinischen Forschung nach wie vor unverzichtbar und ein vollständiger Ersatz von Tierversuchen durch validierte Alternativen derzeit noch nicht möglich. Der Ersatz von Tierversuchen durch alternative Methoden ist ein langfristiges Ziel, festgeschrieben in der europäischen Tierversuchs-Richtlinie sowie dem österreichischen Tierversuchsgesetz.
Der Staatspreis zur Förderung von Ersatzmethoden zum Tierversuch wird vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung jährlich nach Vorschlag einer Fachjury für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten verliehen, deren Ergebnisse bzw. Zielsetzung, im Sinne des „3R-Prinzips“ (replace, reduce, refine) nach Russel und Burch (1959), die Vermeidung oder Verminderung der Verwendung von Tieren in Tierversuchen oder die Verbesserung der Bedingungen für die Zucht, Unterbringung, Pflege und Verwendung von Tieren in Tierversuchen ist. Der Staatspreis ist mit 10.000 Euro dotiert.
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