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28.09.2022

Blick über den Tellerrand – Was wir vom Ausland lernen können

Zum siebenten Mal findet ab morgen der angesehene Kongress für Primärversorgung, den das Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung (IAMEV) der Medizinischen Universität Graz ausrichtet, an der Med Uni Graz statt. Unterstützt wird der Kongress von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).

Der diesjährige Primärversorgungskongress blickt in die Ferne, um uns anhand funktionierender Beispiele aus dem Ausland zu inspirieren!

Eine funktionstüchtige moderne wohnortnahe Versorgung ist das Rückgrat jedes Gesundheitssystems. Über 90 Prozent aller Kontakte finden dort statt und ein Großteil der Versorgungsprozesse wird dort koordiniert. Mit der seit 2013 laufenden Gesundheitsreform ist auch eine Neuorganisation der Primärversorgung verbunden. Wo sich viel verändert, gibt es auch viel zu besprechen und zu diskutieren.

Der jährlich in Graz stattfindende Österreichische Primärversorgungskongress bietet dafür die perfekte Plattform. Sowohl für Akteure aus Politik, Wissenschaft und Praxis, die entweder auf der Behandlungs-, Versorgungs- oder Systemebene in der österreichischen Primärversorgung tätig sind, als auch für Studierende, Lernende, oder einfach nur an der Primärversorgung interessierte Personen.

Was wir vom Ausland lernen können

Andrea Siebenhofer-Kroitzsch, die Leiterin des Instituts, freut sich über den neuerlich voll ausgebuchten Kongress und „dass zahlreiche renommierte Gäste aus dem Ausland zugesagt haben, Einblicke in die internationale Primärversorgungsszene zu geben. Über die letzten Jahre kam es auch in Österreich zu einer deutlichen Stärkung der Primärversorgung und mit der neu beschlossenen Einführung einer Ausbildung zum*r Facharzt*ärztin für Allgemeinmedizin ist ein weiterer Aufschwung zu erwarten."

Basierend auf den sechs vergangenen Kongressen (der fünfte Kongress stand ausschließlich unter dem Thema „Pandemie“) blickt dieser Kongress diesmal über die Grenzen Österreichs hinaus, um „Best-Practice Beispiele“ aus dem Ausland vorzustellen, von diesen zu lernen und ihre potentielle Anwendbarkeit in Österreich zu prüfen.

Die internationalen Keynotes gestalten am Freitag Hans-Dieter Nolting vom IGES Institut sowie Gabriele Meyer von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und am Samstag Justin Rautenberg von OptiMedis und Stefan Markun von der Uni Zürich.

Kongresspräsident Stefan Korsatko ist sehr erfreut, dass es im heurigen Jahr wieder möglich sein wird, diesen Kongress in Präsenz an der Medizinischen Universität Graz abzuhalten und betont: „In Primärversorgungseinheiten arbeiten viele Gesundheitsberufe im Team. Das ist der beste und modernste Weg alle gesundheitlichen Herausforderungen der Menschen zu meistern.

Hausärzt*innen schätzen die Zusammenarbeit in Teams aufgrund der Work-Life Balance, dem geteilten Risiko und der Möglichkeit, gesundheitliche Probleme mit einem breiten Angebot direkt mit dem Team zu lösen. Um möglichst alle Interessierten erreichen zu können, wird diese Veranstaltung zusätzlich in Hybridform, also auch virtuell, abgehalten.“

Neben der Vermittlung von Inhalten ist ein vorrangiges Ziel des Kongresses auch die Vernetzung aller am Kongress teilnehmenden Personen. Denn Versorgung ist Teamwork und nachhaltige Veränderungen können nur gemeinsam gelingen.

7. Österreichischer Primärversorgungskongress und 6. Jahrestagung des Österreichischen Forum Primärversorgung

Weitere Informationen:

Karin Petschk, MPH (verantwortliche Kongressorganisatorin)
Medizinische Universität Graz
Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung
Tel.: +43 316 385 73560
pv-kongress@medunigraz.at

Steckbrief: Stefan Korsatko

Stefan Korsatko ist Privatdozent und Vorsitzender des Österreichischen Forum Primärversorgung (ÖFOP), Inhaber des Primärversorgungszentrums Medius und arbeitet als Hausarzt mit seinem interprofessionellen Team für eine optimierte Versorgung hausärztlicher Patient*innen. Zusätzlich ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung (IAMEV) der Medizinischen Universität Graz mit Schwerpunkt Kongressorganisation und ist in den Arbeitsbereichen Versorgungsforschung, Allgemeinmedizin und Lehre tätig, wo er schwerpunktmäßig in der Ausbildung für Studierende der Medizinischen Universität Graz involviert ist.

Steckbrief: Andrea Siebenhofer-Kroitzsch

Andrea Siebenhofer-Kroitzsch ist Professorin für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung sowie Vorständin des Instituts für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung (IAMEV). An der Med Uni Graz beschäftigt sie sich mit der Anwendung von Forschungsmethoden der Versorgungsforschung, der evidenzbasierten Medizin und der qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung in der Allgemeinmedizin und bei chronischen Erkrankungen. Sie ist auch Professorin für chronische Krankheit und Versorgungsforschung und stellvertretende Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin an der J.W. Goethe Universität in Frankfurt am Main.