Diagnose Rheuma: Durch Biosimilars werden mehr Patienten behandelt
- Durch Biosimilars bekommen mehr als doppelt so viele Patienten Zugang zu einer Biologika-Therapie für Autoimmunerkrankungen
- In den Jahren 2016 bis 2021 konnten dank Biosimilars gegenüber dem Ausgangsjahr 2015 443 Mio. Euro. in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen eingespart werden
Rheuma ist jedem Menschen ein Begriff – doch nur wenige davon wissen, dass damit mehr als 400 unterschiedliche Krankheitsbilder gemeint sind. In Österreich sind derzeit rund 2 Millionen Menschen von einer rheumatischen Erkrankung betroffen. Biosimilars nehmen in der Behandlung eine wichtige Rolle ein.
Biologika ermöglichen die Behandlung komplexer Erkrankungen wie Krebs oder Autoimmunerkrankungen und sind in vielen Therapiefeldern die einzige therapeutische Option. Auch für die Rheumatherapie stellen Biologika einen Meilenstein in der Behandlung dar. Sie können gezielt in das Krankheitsgeschehen eingreifen, den Krankheitsverlauf verbessern und vorübergehende oder anhaltende Beschwerdefreiheit erreichen.
Erweiterter Patientenzugang und Einsparungen durch Biosimilars
Die Nachfolgepräparate von Biologika werden als Biosimilars bezeichnet. Das erste Biosimilar für Rheuma kam 2015 mit dem Wirkstoff Infliximab auf den österreichischen Markt. Heute stehen der Rheumatologie 16 Biosimilars zur Verfügung. Damit können zum einen die hohen Behandlungskosten einer Biologika-Therapie massiv gesenkt werden: „Durch Biosimilars werden die Kosten um oft über 50 Prozent gesenkt. Im Fall von Autoimmunerkrankungen konnten dank Biosimilars in der Biologika-Therapie in den Jahren 2016 bis 2021 gegenüber dem Ausgangsjahr 2015 443 Millionen Euro eingespart werden“, so Dr. Sabine Möritz-Kaisergruber, Präsidentin des Biosimilarsverbandes Österreich. Zum anderen steigt durch den Eintritt von Biosimilars in den Markt die Anzahl von Patienten, die von der Therapie profitieren: Während im Jahr 2015 noch rund 22.400 Patienten von einer Biologika-Therapie für Autoimmunerkrankungen profitierten, waren es im Jahr 2021 rund 55.300 – das ist ein Anstieg von 147 Prozent, also zweieinhalbmal so viel. Das bedeutet eine bessere medizinische Versorgungsqualität zu geringeren Kosten als vor der Biosimilarsverfügbarkeit.
Ab dem achtzigsten Lebensjahr liegt die Wahrscheinlichkeit an Rheuma zu erkranken bei 100 Prozent. Und bei den Erwerbstätigen steht Rheuma mit mehr als 8.000.000 Krankenstandstagen an der Spitze aller Erkrankungen. „Die durchschnittlichen Kosten pro Patientenjahr sind für die Biologikatherapie von rund 9.800 Euro im Jahr 2015 auf rund 7.300 Euro im Jahr 2021 gesunken. Und das obwohl heute mehr Patienten behandelt werden. Damit spielen Biosimilars eine wichtige Rolle in der Rheuma-Therapie“, so Möritz-Kaisergruber. In den kommenden Jahren laufen für drei weitere Rheumamedikamente die Patente aus. Biosimilars dafür befinden sich bereits in Entwicklung.
Über den Biosimilarsverband
Der Biosimilarsverband Österreich ist die freiwillige Interessensvertretung der Biosimilarsanbieter und -produzenten. Biosimilars sind gleichwertige Nachfolgeprodukte von bereits seit Jahren am Markt zugelassene Biopharmazeutika, deren Patent abgelaufen ist und damit eine leistbare Alternative für teure Therapien. Unser Ziel: Patientinnen und Patienten einen Zugang zu innovativen biopharmazeutischen Arzneimitteltherapien zu ermöglichen, die auch nachhaltig finanzierbar sind. Unsere Mitglieder sind Amgen GmbH, Accord Healthcare GmbH, Astro Pharma GmbH, Biogen Austria, Fresenius Kabi Austria GmbH, Mylan Österreich GmbH (A Viatris Company), Sandoz GmbH und STADA Arzneimittel GmbH. Diese Unternehmen deckten 2020 rund 70 % des österreichischen Biosimilarsmarktes ab.
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Für den Biosimilarsverband
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