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ERC vergibt 15 Consolidator Grants an Forschende in Österreich

31.01.2023

Gute Nachrichten für sechs Forschungseinrichtungen in Österreich: Der Europäische Forschungsrat (European Research Council – ERC) hat die Namen von 321 Consolidator-Grant-Preisträgerinnen und Preisträgern im Ausschreibungsverfahren 2022 bekanntgegeben. In dem anspruchsvollen Bewerbungsprozess konnten sich dieses Mal gleich 15 Wissenschafterinnen und Wissenschafter von österreichischen Forschungseinrichtungen durchsetzen. Sie reichten ihre Anträge gemeinsam mit 2222 Mitbewerberinnen und Mitbewerbern aus 18 EU-Mitgliedsstaaten sowie weiteren zum EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe assoziierten Staaten ein. Unter allen Bewerbungen werden nun 14,4 % der überzeugendsten Projekte gefördert.

Bereits im November 2022 gab die Europäische Kommission 17 ERC Starting Grant Preisträger in Österreich bekannt. Deshalb ist Bundesminister Martin Polaschek nun erfreut über den anhaltenden Erfolgskurs der Antragstellenden aus Österreich beim ERC: „Ein ERC Grant ist mehr als eine finanzielle Förderung. Er ist heute nicht nur in Europa, sondern weltweit anerkannt als ein Gütesiegel für exzellente und bahnbrechende Wissenschaft. Ich freue mich daher darüber, wie viele der hiesigen Forschenden vor dem Europäischen Forschungsrat überzeugen können. Der anhaltende Erfolg ist ein eindeutiger Beleg für die Qualität, die Relevanz und den Visionsgeist der Forschung, die an unseren Forschungseinrichtungen betrieben wird. Ich gratuliere allen Grantees herzlich zu dieser wichtigen Anerkennung ihrer Arbeit.“

Seit 2013 vergibt der ERC mit der Programmlinie der Consolidator Grants jährlich bis zu 2,0 Mio. Euro (in Einzelfällen bis zu 3 Mio. Euro) an Forschungsmitteln an "Principal Investigators" (Projektleiterinnen und -leiter), die vor höchstens 12 Jahren ihr Doktorat abgeschlossen haben und auf diese Weise die Möglichkeit bekommen, potentiell bahnbrechende Forschungsvorhaben zu verfolgen. Der Grant unterstützt sie dabei, ihre eigenen Forschungsgruppen zu konsolidieren. Für die Ausschreibungsrunde 2022 stellte die EU insgesamt Mittel um Umfang von 657 Mio. Euro zur Verfügung. Hiervon haben die 15 erfolgreichen Antragstellerinnen und Antragssteller aus Österreich nun über 31 Mio. Euro einwerben können.

Besonders erfolgreich waren dieses Mal Bewerberinnen und Bewerber von der Universität Wien, die gleich fünf Consolidator Grants erhielten. Drei davon gehen an Forscherinnen im Bereich der Geistes- und Kulturwissenschaften, nämlich an Verena Schünemann vom Department für Evolutionäre Anthropologie, an Noémie Etienne, die im Bereich für Cultural Heritage an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät forscht, sowie an Jeanine Dagyeli vom Institut für Orientalistik. Zwei weitere Grants wurden von den beiden Chemikern Michel Juricek und Julien Orts eingeworben.

Das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) war mit vier Grants in dieser Ausschreibungsrunde ebenfalls zum wiederholten Mal sehr erfolgreich. Ein Consolidator Grant geht an den Physiker Jeremie Palacci, einer an den Neurowissenschaftler Maximilian Jösch und zwei weitere an die Quantenphysiker Onur Hosten und Johannes Fink. Für Johannes Fink ist der Consolidator Grant die zweite prestigeträchtige Förderung durch den ERC, nachdem er bereits 2017 einen Starting Grant einwerben konnte.

Auch Andreas Grüneis, der im Bereich der theoretischen Festkörperphysik an der Technischen Universität Wien forscht, ist zum zweiten Mal erfolgreich bei einer ERC-Ausschreibung. Er wurde bereits 2016 mit einem Starting Grant ausgezeichnet. Ein weiterer Consolidator Grant für die TU Wien geht an Bernhard Bayer-Skoff vom Institut für Materialchemie.

Zwei weitere Grants wurden an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) eingeworben, nämlich vom Architekten und Sozialanthropologen Hubert Feiglstorfer sowie von der Archäologin Edeltraud Aspöck.

Im Themenfeld Medizin waren zwei Projekte aus dem Bereich der Krebsforschung erfolgreich. Eleni Tomazou von der St. Anna Kinderkrebsforschung (St. Anna CCRI) und Wolfgang Bogner von der Medizinischen Universität Wien konnten im Auswahlverfahren mit ihren Projekten überzeugen.

Bei Interesse an den verschiedenen Ausschreibungen des ERC bietet die FFG als Nationale Kontaktstelle (National Contact Point, NCP) ein breites Unterstützungsangebot, das neben Informationsveranstaltungen und Trainings zur Antragstellung auch Feedback zu Projektanträgen und Interview-Trainings umfasst. Nähere Informationen finden sich unter:
https://www.ffg.at/europa/heu/erc

Rückfragen & Kontakt:

Andreas Jilly
Pressesprecher des Bundesministers
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
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Tel.: +43 1 53120 – 5025