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Erste tumorunabhängige Krebstherapie in der EU zugelassen

23.09.2019

Je mehr wir über die neue Ära der Präzisionsmedizin lernen, umso deutlicher wird, wie wichtig es ist, umfassende Genomtests durchzuführen", Dr. Christian Baumgartner, Medical Director von Bayer in Österreich

Wenn wir die Zusammensetzung des Tumors eines Patienten testen, können wir die Erwachsenen und Kinder mit einer spezifischen DNA-Veränderung identifizieren, die von einer personalisierten Therapie profitieren könnten. Die Geschichte jedes einzelnen Patienten unterstreicht, warum wir uns dazu verpflichten, diese Therapien mehr Menschen zur Verfügung zu stellen, die von einer präzisen Krebsbehandlung profitieren

  • Eine neuartige Präzisionstherapie zur Behandlung einer sehr seltenen Krebsform, die sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftritt, wurde in der Europäischen Union zugelassen.
  • Dies ist die erste tumorunabhängige Behandlung in der EU. Das bedeutet, dass die Therapie zur Behandlung unabhängig davon angewendet werden kann, wo der Tumor im Körper auftritt und unabhängig vom Alter der Patientin oder des Patienten.
  • Das Krebsmedikament wurde ausschließlich zur Behandlung von Tumoren entwickelt, die duch eine ganz spezifische Genfusion entstanden sind.
  • Die Ergebnisse der klinischen Studien, die die Grundlage für die Zulassung bilden, zeigen hohe Ansprechraten auf diese neue Therapieform.
  • Bei Erwachsenen und Kindern jeden Alters mit dieser Krebsart (einschließlich Gehirntumoren) konnte ein wirksames und anhaltendes Ansprechen mit einem günstigen Sicherheitsprofil belegt werden.
  • Zur Identifikation der Patientinnen und Patienten, die von präzisionsonkologischen Medikamenten profitieren können, braucht es breiten Zugang zu qualitativ hochwertigen Tests.

Die Europäische Kommission hat eine neue präzisionsonkologische Therapie zugelassen, die ausschließlich für Patientinnen und Patienten entwickelt wurde, die an einer sehr seltenen Krebsform erkrankt sind. Dieser Krebs wird durch eine Veränderung in der DNA eines Tumors verursacht. Betroffen sind sowohl Kinder als auch Erwachsene. Nach den USA, Kanada und Brasilien wurde diese neuartige Therapieform nun erstmals auch in der Europäischen Union zugelassen.

Weg vom „One-size-fits-all“-Ansatz in der Krebstherapie

Diese präzisionsonkologische Therapie zielt auf die eigentliche Ursache des Tumorwachstums ab, unabhängig davon, in welchem Körperteil – Lunge, Darm oder Schilddrüse – er sich befindet. Sie kann den „One-size-fits-all“-Zugang dort ersetzen, wo herkömmliche und weit verbreitete Behandlungsmethoden nur eingeschränkte Effekte zeigen und oft auch schlecht vertragen werden. Bislang hat die neue Behandlungsform positive Effekte bei Patientinnen und Patienten mit Fusionskrebs gezeigt, unter anderem auch bei Gehirntumoren.
Bislang gab es noch keine zugelassenen Behandlungen, die speziell auf onkogene Treiber für Fusionskrebs abzielten. Patientinnen und Patienten, die für die neue onkologische Präzisionsbehandlung in Frage kommen, werden ausgewählt, wenn ihr Tumor eine ganz spezifische Genfusion aufweist.

Positive Ergebnisse der neuen zielgerichteten Therapie

Bestehende, weit verbreitete Krebstherapien wie Chemotherapie und Immunonkologie sprechen bei Patientinnen und Patienten mit Fusionskrebs nur begrenzt an und können erhebliche Nebenwirkungen verursachen. Im Gegensatz dazu zeigten klinische Studienergebnisse, die die Grundlage für die EU-Zulassung der präzisen Onkologiebehandlung von Bayer bilden, dass 72% der 93 analysierten Erkrankten auf die Behandlung ansprachen. 16% zeigten ein vollständiges Ansprechen – was bedeutet, dass die Tumore bei diesen Personen nicht mehr erkennbar waren. Die Zeitspanne, in der ein Tumor auf die Behandlung ansprach (Ansprechdauer), bevor er wuchs oder sich ausbreitete, lag zwischen 1,6 und 38,7 Monaten, wobei drei von vier Personen, die ansprachen, ein Jahr oder länger von der Behandlung profitierten. 88% der Behandelten waren ein Jahr nach Therapiebeginn noch am Leben. Bemerkenswert ist, dass die Ergebnisse der klinischen Studie zeigten, dass die Behandlung ein konsistentes und kontrollierbares Sicherheitsprofil aufweist. Dieses wurde in klinischen Studien an 29 verschiedenen Arten von soliden Tumoren untersucht, darunter Lungen-, Schilddrüsen-, Melanom-, Magen-Darm-Tumore, Dickdarm-, Weichteilsarkom-, Speicheldrüsen- und Fibrosarkom-Tumore.

Tests sind der Schlüssel zur Veränderung des Behandlungsverlaufs

Nur spezifische, qualitativ hochwertige Tests können Genfusionen oder Fusionsproteine identifizieren. Bei Patientinnen und Patienten mit Krebs, der durch eine spezifische DNA-Veränderung verursacht wurde, können Ärzte die Therapie auf die individuelle genetische Ausstattung der jeweiligen Person abstimmen.

"Je mehr wir über die neue Ära der Präzisionsmedizin lernen, umso deutlicher wird, wie wichtig es ist, umfassende Genomtests durchzuführen", sagt Dr. Christian Baumgartner, Medical Director von Bayer in Österreich. „Wenn wir die Zusammensetzung des Tumors eines Patienten testen, können wir die Erwachsenen und Kinder mit einer spezifischen DNA-Veränderung identifizieren, die von einer personalisierten Therapie profitieren könnten. Die Geschichte jedes einzelnen Patienten unterstreicht, warum wir uns dazu verpflichten, diese Therapien mehr Menschen zur Verfügung zu stellen, die von einer präzisen Krebsbehandlung profitieren könnten."

Über Bayer

Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science-Gebieten Gesundheit und Ernährung. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will das Unternehmen den Menschen nützen, indem es zur Lösung grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden Weltbevölkerung beiträgt. Gleichzeitig will der Konzern seine Ertragskraft steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum schaffen. Bayer bekennt sich zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit und steht mit seiner Marke weltweit für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2018 erzielte der Konzern mit rund 117.000 Beschäftigten einen Umsatz von 39,6 Milliarden Euro. Die Investitionen beliefen sich auf 2,6 Milliarden Euro und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 5,2 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.de

Über Bayer Austria

Bayer Austria ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des weltweit tätigen Bayer-Konzerns mit Kernkompetenzen auf den Gebieten Gesundheit und Agrarwirtschaft. Das Life-Science-Unternehmen entwickelt neue Moleküle und trägt mit seinen Produkten und Dienstleistungen dazu bei, die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze zu verbessern. Bayer Austria beschäftigt in Österreich über 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, steuert seit 2009 die Ländergruppe Südosteuropa und ist verantwortlich für Marketing, Vertrieb, klinische Studien sowie technische und medizinische Beratung für Bayer-Produkte.

Der Bayer-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 39,6 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit rund 117.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere Informationen finden Sie unter www.bayer.at.

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