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GSK: Entlastung für das Gesundheitssystem: Ausbau des öffentlich finanzierten Impfprogramms

26.04.2024
  • 90 Mio. EUR jährlich für den schrittweisen Ausbau des öffentlichen Impfprogrammes
  • Demografischer Wandel als Doppelbelastung für das Gesundheitssystem
  • Prävention durch Impfungen von großer Bedeutung

Im Rahmen des Finanzausgleichs haben sich die Partner des österreichischen Gesundheitssystems auf den Ausbau des öffentlich finanzierten Impfprogramms verständigt. Aus diesem Anlass wurde im Zuge einer Podiumsdiskussion am 25. April 2024 mit Expert*innen sowie Vertreter*innen aller Systempartner darüber diskutiert, welche Aspekte ausschlaggebend sind, damit die beschlossenen 90 Mio. EUR jährlich zielgerichtet, zeitnah und effizient der impfwilligen Bevölkerung zugutekommen.

Warum kostenfreie Impfungen für alle in Österreich?

Der demografische Wandel der Bevölkerung betrifft auch unser Gesundheitssystem. Bis 2040 wird die Anzahl der in Österreich lebenden Personen im pensionsfähigen Alter um 43 Prozent zunehmen, während die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter um 4 Prozent sinken wird. Die Folge ist eine Doppelbelastung des Gesundheitssystems. Steigenden Kosten für ambulante und stationäre Behandlungen, Arzneimittel und Rehabilitation stehen in Zukunft sinkende Einnahmen durch weniger Beitragszahlende gegenüber.

Impfungen als Basis der Gesundheitsversorgung

Damit auch zukünftig eine flächendeckende, hochwertige Gesundheitsversorgung gewährleistet werden kann, wird der Prävention noch größere Bedeutung zukommen. Impfungen zählen zu den wichtigsten Maßnahmen der Primärprävention, da sie wirksam und kosteneffektiv sind. Trotzdem werden bei weitem nicht alle Impfungen, die vom Nationalen Impfgremium im Österreichischen Impfplan empfohlen sind, kostenfrei zur Verfügung gestellt. So steht zwar ein umfangreiches, kostenloses Kinderimpfprogramm zur Verfügung, Erwachsenenimpfungen sind aber großteils privat zu finanzieren. In einem ersten Schritt wurde die Influenza-Impfung für die Saison 2023/24 im Rahmen eines öffentlichen Impfprogrammes allen in Österreich lebenden Personen stark vergünstigt zugänglich gemacht. Der österreichische Impfplan empfiehlt darüber hinaus jedoch weitere Impfungen für Erwachsene, wie etwa die Gürtelrose-Impfung, die noch auf eine Finanzierung warten.

Dazu diskutierten im Rahmen der Podiumsdiskussion „Öffentliches Impfprogramm – next steps“ am 25. April 2024 führende Expert*innen sowie Vertreter*innen aller Systempartner. Einige ausgewählte Statements:

Univ.-Prof. Dr. Herwig Kollaritsch | Mitglied des Nationalen Impfgremiums

„Kinder haben lt. UN-Konvention das Recht auf die beste Gesundheitsversorgung, dazu zählt auch der Schutz vor Erkrankungen, die durch Impfungen vermeidbar sind. Das gibt es für Erwachsene leider nicht.“

„Mein Stehsatz lautet: Wenn Sie die Impfung nicht leiden können, dann probieren Sie doch die Erkrankung!“

„Wir müssten einfach ausrechnen: Was kosten uns die Erkrankungen im Jahr, die vermeidbar wären. Dann wissen wir, wie viel wir ausgeben sollten.“

„Wichtig wird der niederschwellige Zugang sein. Es muss für die Senior*innen einfach sein, die Impfung in Anspruch zu nehmen.“
 

Präs. LAbg. Ingrid Korosec | Präsidentin Österreichischer Seniorenrat

„Impfen ist Prävention – und da machen wir bei den Erwachsenen praktisch nichts.“

„Wir werden immer älter, und wir wollen gesund älter werden.“

„Wenn wir nicht gesund älter werden, kosten wir mehr.“

„Wir müssen die Senior*innen dann aber auch motivieren, die Impfungen anzunehmen.“
 

Andreas Huss, MBA | Arbeitnehmer-Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse

„Lore Hostasch hat 1998 mit dem Kinderimpfprogramm einen Meilenstein gesetzt. Das funktioniert bis heute sehr gut. Was wir in Österreich aber nicht haben, ist ein Erwachsenen-Impfprogramm. Das ist Privatangelegenheit. Das darf nicht so bleiben.“

„Mit dem Influenza-Impfprogramm ist ein erster Schritt gelungen. Das kann aber nur der Start gewesen sein.“

„Ziel muss es sein, alle im Impfplan empfohlenen Impfungen in ein Impfprogramm überzuführen.“

„Die 90 Mio. Euro sollen für neue Impfungen verwendet werden. Dabei müssen wir freilich Prioritäten setzen, die könnte zum Beispiel das Nationale Impfgremium abgeben.“
 

Priv. Doz. Mag. Dr. Maria Paulke-Korinek, PhD | Leitung Abteilung Impfwesen, BMSGPK, Mitglied des Nationalen Impfgremiums

„Für ein umfassendes Impfprogramm müssen wir ein kosteneffizientes, gut funktionierendes System schaffen, bei dem die Leute wissen, wie es funktioniert.“

„Das heißt, es braucht auch die Prozesse und Strukturen im Hintergrund – vor allem auch einen transparenten, evidenzbasierten Entscheidungsprozess, der klar legt, wo der höchste medizinische Benefit erzielt wird.“
 

Mag. Jakob Hochgerner, Leiter der Direktion für Soziales und Gesundheit, sowie Abt. Gesundheit, Amt der Oö LReg

„In Österreich haben wir einen kompromisslosen Zugang zur kurativen Medizin. Bei der Prävention brauchen wir hingegen lange, um die Ressourcen zur Verfügung zu stellen.“

„Wir können uns vieles leisten, aber das Impfen nicht?“

„Eine empfohlene Impfung sollte auch von der Sozialversicherung übernommen werden. Und das ‚frische Geld‘ sollten wir auch für neue Impfungen verwendet werden.“

Rückfragen & Kontakt:

GlaxoSmithKline Pharma GmbH
Mag. Barbara Masser-Mayerl
Corporate Communications Lead, Dep. Corporate Affairs
+43 1 970 75/518
barbara.b.masser-mayerl@gsk.com