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In Krisenzeiten gefragt: Nationale Notfalllager für kritische Arzneimittel

15.05.2020

Arzneimittel-Radar des Vollgroßhandels zeigt große Schwankungen in COVID-19 Zeit. Krisensichere Lagerung für kritische Medikamente vor Ort wichtig.

Wien (OTS) - Diese Woche haben die EU-Gesundheitsminister darüber beraten, wie angesichts der Pandemie die Arzneimittelversorgung in Zukunft gesichert werden kann. Auf nationaler Ebene lautet das politische Ziel, eine Medikamenten-Versorgung der österreichischen Bevölkerung auch in Krisenzeiten zu gewährleisten. Was die Sicherheit erhöht: Entsprechende Bestände lagernd zu haben, wenn sie von der Bevölkerung benötigt werden sowie die Logistik, um diese Medikamente rasch zur Verfügung stellen zu können.

Der Verband der Arzneimittel-Vollgroßhändler PHAGO plädiert dafür, sich als Lehre aus der Corona Krise nicht nur auf Produktionsstandort Planungen zu konzentrieren. PHAGO-Präsident Andreas Windischbauer: „Produktionsverlagerungen von Asien nach Europa zu bringen, ist ein schwieriges und zeitaufwändiges Projekt. Um die Arzneimittelversorgung in der Krise abzusichern, braucht man als Staat nationale Notfalllager. Wir als Vollgroßhändler haben die Expertise und die Ressourcen dafür.“
Diese Leistung können die Vollgroßhändler derzeit nur für jene Arzneimittel garantieren, die sie auch beziehen können. Die starken Schwankungen im Arzneimittel-Radar der Vollgroßhändler seit Ausbruch der COVID-19 Pandemie bestärken die Wichtigkeit einer Pufferfunktion im Land.

Tatsächlich hat sich der Umgang der Bevölkerung mit Arzneimitteln während der Corona-Krise stark geändert. Diese Woche zeigen die verordnungsstärksten Arzneimittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen deutlichen Rückgang:

  • Antibiotika - 52 %
  • Schmerz-Medikamente - 27 %
  • Mittel zur Behandlung koronarer Herzkrankheiten - 16 %
  • Mittel zur Regulierung des Blutdrucks - 16 %
  • Antidiabetika - 13 %
  • Psychopharmaka (Psycholeptika sowie
  • Psychoanaleptika) - 12 %
  • Cholesterinsenker - 6 %

Aktuell prüfen die Vollgroßhändler, welche EU-Staaten schon eine effiziente Krisenbevorratung vorweisen können. Hier fallen besonders einige nordischen Staaten auf. Dort werden gerade gemeinsam mit dem Vollgroßhandel Notfalllager für kritische Arzneimittel aufgebaut und der Großhandel erhält für die logistische Abwicklung eine finanzielle Abgeltung.

PHAGO-Windischbauer: „Mit unseren 23 Großhandels-Standorten in ganz Österreich können wir nationale Notfalllager schaffen, um benötigte Arzneimittel im Land zu haben.“

Über PHAGO:

PHAGO ist eine freiwillige Interessenvertretung des österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhandels. Dessen wichtigste Aufgabe ist die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung für Österreich.
Als Rückgrat der Arzneimittelversorgung kümmert sich der Großhandel daher um die Planung, Abwicklung und Auslieferung von 20 Millionen Arzneimitteln, die jedes Monat von der Industrie in die Apotheke gebracht werden müssen. Um besonders in der Krise schnell reagieren zu können, beobachten die PHAGO-Großhändler genau, wie sich die Lagerstände in ihren 23 Standorten in ganz Österreich entwickeln.

Rückfragen & Kontakt:

Für PHAGO:
Mag. Britta Blumencron
Britta Blumencron Gesundheitskommunikation
Tel. + 69910112223