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Kick-off für FFG-COMET-Projekt „PI-SENS“ in Krems: AIT ist Teil einer neuartigen Sensorlösungen für personalisierte Medizin

19.12.2024

Startschuss für ein 4,5-Millionen-Euro-Konsortium, an dem das AIT Center-übergreifend mit drei Teilprojekten maßgeblich beteiligt ist

Letzten Monat fiel in Krems der Startschuss für das COMET-Projekt „PI-SENS“ (Personalisierte Medizin durch intelligente Sensorsysteme). Das von der FFG geförderte Forschungsprojekt mit einem Volumen von 4,5 Millionen Euro widmet sich der Entwicklung innovativer Sensortechnologien für die medizinische Vorsorge und Behandlung. Die AIT Center Health and Bioresources sowie Digital Safty and Security sind in drei zentralen Bereichen wie dentale Implantationsverfahren, intelligente Atemgasanalyse und epigenetische Diagnostik vertreten. Diese Forschungsoffensive soll maßgeblich dazu beitragen, die Herausforderungen des Gesundheitssystems – von der alternden Gesellschaft bis hin zu individuellen Lebensstilen – besser zu bewältigen.

Die Gesundheitssysteme stehen weltweit unter wachsendem Druck: Eine alternde Gesellschaft, zunehmender Individualismus, urbane Lebensstile und komplexere Krankheitsbilder stellen medizinisches Fachpersonal vor immer größere Herausforderungen. Der bisherige Fokus auf die reine Behandlung von Krankheiten ist nicht mehr ausreichend; notwendig sind präventive Ansätze, die Krankheitsentstehung möglichst früh erkennen und verhindern. Um dies zu erreichen, braucht es neue Sensoren, die einfach zu handhaben, nicht-invasiv und vor Ort einsetzbar sind. Gerade für Früherkennung, effiziente Therapiewahl und personalisierte Medizin rücken solche Technologien in den Mittelpunkt.

Intelligente Sensorsysteme für personalisierte Vorsorge

Das COMET-Projekt PI-SENS verfolgt das Ziel, Sensortechnologien für verschiedene Anwendungsbereiche weiterzuentwickeln, um personalisierte Gesundheitsvorsorge und -behandlung zu ermöglichen. Die Forschungsaktivitäten reichen von der Grundlagenforschung über den Technologietransfer bis hin zur Prototypenentwicklung. Unter Beteiligung namhafter Universitäten, Forschungsinstitute und Industriepartner entstehen Verfahren zur Messung von Biomarkern in unterschiedlichen Körperflüssigkeiten, sogenannte „eNase“-Geräte zur Erkennung charakteristischer Geruchsmuster sowie Feldeffekttransistoren zur Analyse exogener Stoffe. Künstliche Intelligenz unterstützt dabei die Auswertung komplexer Datenmengen und beschleunigt den Weg vom Labor in den klinischen Alltag.

Drei Teilprojekte für präzise Diagnostik

Die AIT Center Health & Bioresources und Digital Safty and Security, sind mit drei wesentlichen Teilprojekten in PI-SENS vertreten. Im Fokus steht dabei die Entwicklung hochinnovativer Diagnostikansätze:

  • BISECO (Biomarkersfor the selection of optimal dental implantation processes): Unter der Leitung von Winfried Neuhaus, Molecular Diagnostic Team, liefert das AIT Erkenntnisse zu Biomarkern, die helfen, das optimale Verfahren für dentale Implantationen zu bestimmen. In Kooperation mit der Johannes Kepler Universität (JKU) und der Donau-Universität Krems (DPU) sowie Industriepartnern wie Schülke, Cell+Tissuebank Austria, Amistec und Linxens werden neue Maßstäbe in der Patientenversorgung gesetzt.

  • LUFI (Intelligent breath measurement system): Ross King (Digital Safty andSecurity) und sein Team am AIT arbeiten an einem intelligenten Atemmesssystem, das in Zusammenarbeit mit der JKU, der Universität Innsbruck sowie dem Industriepartner Lung Diagnostics entsteht. Ziel ist es, Atemanalysegeräte zu entwickeln, die leicht anzuwenden sind und präzise Informationen über gesundheitliche Zustände liefern.

  • IDIMEBI (Improved minimally invasive diagnosticsby multiomics and epigenetics approaches supported bybioinformaticsand AI): Unter Leitung von Andreas Weinhäusel, Molecular Diagnostic Team, werden innovative, minimalinvasive Diagnostikverfahren vorangetrieben, bei denen multiomische und epigenetische Analysen im Mittelpunkt stehen. Unterstützt von der DPU sowie Industriepartnern wie ONCGNOSTICS, Universal Diagnostics und HMNC sollen Verfahren entstehen, die verlässliche, individualisierte Diagnosen ermöglichen und somit die Behandlungsergebnisse nachhaltig verbessern.

Praxisgerechte Lösungen für bessere Versorgung

Mit dem Kick-off für PI-SENS in Krems beginnt eine intensive Forschungs- und Entwicklungsphase, deren Ergebnisse den Weg für neue Diagnose- und Vorsorgemethoden ebnen sollen. Die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie verspricht eine rasche Umsetzung in marktreife Anwendungen. Damit leistet PI-SENS einen Beitrag zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung, indem es personalisierte Therapien, präzise Diagnosen und somit langfristig eine Entlastung der Gesundheitssysteme ermöglicht. Die Aktivitäten des AIT sind dabei ein zentraler Baustein, um diese Ziele durch Know-how, Forschungsexzellenz und technologische Innovation voranzutreiben.

Alles zum Thema: https://projekte.ffg.at/projekt/5126576
Molecular Diagnostics Unit: https://www.ait.ac.at/themen/molecular-diagnostics

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