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Patentschutz ist kein Hindernis, sondern ein Treiber

18.02.2021

Rasche Entwicklung neuer Impfstoffe unter anderem auch aufgrund des damit verbundenen Patentschutzes; staatliche Förderungen wirken dabei als Anreiz und Beschleuniger.

Ohne den Patentschutz hätten wir keine COVID-19-Impfstoffe oder Therapien, über deren Produktion und Verteilung wir nun so heftig streiten. Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG

Wien (OTS) - In enormer Geschwindigkeit konnten Impfstoffe gegen COVID-19 entwickelt werden. Der Patentschutz wirkt dabei als Treiber bei jedweder Forschung an innovativen Produkten. Öffentliche Gelder, die beispielsweise in Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Arzneimittelbereich fließen, erfüllen ebenfalls eine wichtige Anreiz- und Beschleunigungsfunktion. „Mit diesen Förderungen gehen Unternehmen sehr verantwortungsvoll um und es gibt klare Vereinbarungen, nach denen sich die Unternehmen, die die Förderungen erhalten, auch richten müssen. Damit einher geht etwa die Rückzahlung oder Abgeltung solcher Förderungen. Ganz zu schweigen davon, dass die Unternehmen ja enorme Risiken auf sich nehmen. Schließlich gibt es zig Beispiele, wo Entwicklungsprojekte auf den letzten Metern scheitern und Investments in Millionenhöhe abgeschrieben werden müssen – ganz ohne Sicherheitsnetz und ohne Kompensation“, erklärt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG zur Diskussion um ein Aussetzen des Patentschutzes bei COVID-19-Impfstoffen.

Der Patentschutz ist die Grundlage dafür, dass laufend medizinische Innovationen auf den Markt gebracht werden. Das ist auch in der aktuellen Situation nicht anders. Dazu Herzog: „Ohne den Patentschutz hätten wir keine COVID-19-Impfstoffe oder Therapien, über deren Produktion und Verteilung wir nun so heftig streiten.“ Ganz wie der Vertreter des internationalen Pharma-Dachverbandes IFPMA es formuliert hat, ist auch Herzog der Ansicht: „Keine einzige Dosis an Corona-Impfstoffen würde zusätzlich produziert werden, würde der Patentschutz aufgehoben.“ Der Grund liegt schlichtweg darin, dass die Herstellung dieser Arzneimittel per se hoch komplex ist und es ohnehin nur wenige Unternehmen gibt, die das können. Und die kooperieren bereits bzw. suchen derzeit Partner, die sie in der Produktion unterstützen.

Auf europäischer Ebene hat man die Bedeutung von Förderungen als Anreiz und Katalysator erkannt, denn nicht umsonst werden im Zuge des neu aufgesetzten Programms „Hera Incubator“ 150 Millionen Euro seitens der Europäischen Union in die Hand genommen, um jetzt auch die Erforschung der Virusmutationen voranzutreiben. „Das Corona-Virus ist uns derzeit noch einen Schritt voraus. Gerade sind erste Impfungen auf den Markt gekommen, schon forschen die Unternehmen daran, die ersten Virusmutationen ebenfalls mittels Impfungen in den Griff zu bekommen. Wir haben den Kampf gegen das Virus und gegen die Pandemie noch nicht gewonnen. Sie betrifft uns alle, jede Region dieser Erde, jeden Bereich – es ist daher im öffentlichen und gesamtgesellschaftlichen Interesse, möglichst rasch effektive Mittel zu finden. Und wir alle wissen: Impfungen sind, abgesehen von den Hygienemaßnahmen, wohl der wirkungsvollste Weg. Und diese – im Interesse der Allgemeinheit - zu entwickeln, ist eine Kernaufgabe der forschenden pharmazeutischen Industrie“, so Herzog.

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PHARMIG - Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
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Head of Communications & PR
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