Detail

back to news

Pfizer-Chef: "Nebenwirkungen haben wir bisher keine beobachtet"

29.12.2020

Robin Rummler im Interview mit den Regionalmedien Austria (RMA) über den Corona-Impfstoff, das Impfverfahren, und warum Schwangere nicht geimpft werden.

Nachdem am Sonntag in Österreich und der EU erstmals Menschen mit dem Covid-19-Vakzin von Pfizer/Biontech geimpft wurden, erklärt Robin Rumler, Geschäftsführer der Pfizer Corporation Austria, im Interview mit den Regionalmedien Austria (RMA), warum man keine Angst vor Nebenwirkungen haben muss, es jetzt Aufklärung braucht und er gegen eine Impflicht ist.

RMA: Welche Nebenwirkungen können nach dem Impfen mit dem Pfizer/Biontech-Impfstoff auftreten?

Wir haben mittlerweile sehr viele Daten und Beobachtungen der sogenannten Impfreaktion. Mit 44.000 Menschen haben wir eine sehr große Kohorte beobachtet. Wir verfügen aber auch über jene Daten, die von den USA mit mittlerweile einer Million geimpften Personen stammen. Schwere Nebenwirkungen gab es nicht. Die Impfreaktionen sind vergleichbar mit denen anderer Impfungen, die man heute bekommt – vielleicht hat der Geimpfte einen Schmerz an der Einstichstelle. Es kann in weiterer Folge eine Impfreaktion eintreten, die zeigt, dass sich ein Immunprozess abspielt. Das können am nächsten Tag Kopfschmerzen, leichtes Fieber oder auch Muskelschmerzen sein.

Wer kann sich impfen lassen – ist der Impfstoff für Allergiker geeignet?

Grundsätzlich ist der Impfstoff für alle Menschen ab 16 Jahren zugelassen. Wo man aufpassen wird, ist bei der Gruppe der Schwangeren, weil wir hier im Augenblick keine Daten haben. Man wird Schwangere und Kinder nicht impfen. Auch bei Allergikern wird man davon absehen, also, wenn es eine Allergie gegen einen Inhaltsstoff der Impfung gibt. Aus Erfahrung darf ich Ihnen aber sagen, dass das sehr selten passiert. Wir hatten in der Studie aber etwa Patienten mit Diabetes, mit COPD (Anm.: chronisch-verengende Lungenerkrankung) und Menschen, die ein Krebsleiden haben.

Wie sicher kann man sich bei der Impfung sein, dass etwa in fünf Jahren nicht schlimme Nebenwirkungen auftreten?

Glauben Sie, dass wir Langzeitdaten bei der Grippeimpfung haben, wenn es jedes Jahr eine neue davon gibt? Für Impfungen, die man immer wieder neu herstellt, gibt es in diesem Sinn keine Langzeitdaten. Was es selbstverständlich gibt, ist eine Langzeitbeobachtung, die jetzt schon startet. Mittlerweile verfügen wir über sehr viele Daten, weil wir die Wirkung des Produkts seit Juli an vielen Menschen verfolgen. Eine seltene Nebenwirkung hat man beispielsweise meist ab 1.000 geimpften Personen. Nicht einmal die haben wir bis jetzt gesehen.

Was würden Sie persönlich zu jemandem sagen, der sich fragt, ob er sich impfen lassen soll?

Ich würde derjenigen oder demjenigen sagen: Wir haben am Sonntag die ersten Menschen geimpft, die jetzt einen Impfschutz gegen die Corona-Erkrankung aufbauen. Innerhalb von vier Wochen haben sie einen 95-prozentigen Impfschutz. Was ist die gegenteilige Option? Es gibt keine – wer von uns will heute an Corona erkranken? Ich bin gegen eine Impfpflicht, also einen 'Zwangsimpfung' aber dafür, dass man aufklärt.

Das ganze Interview lesen Sie auf meinbezirk.at/gesundheit

Rückfragen & Kontakt:

Mag. Maria Jelenko-Benedikt
RMA-Chefredakteurin
Regionalmedien Austria AG
Weyringergasse 35, 1040 Wien
M +43/664/80 666 8600
maria.jelenko-benedikt@regionalmedien.at