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Wie der Nutzen innovativer Arzneimittel ihren Wert bestimmen kann

08.03.2019

Zukünftige Preismodelle für innovative Arzneimittel müssen deren weitreichenden Nutzen integrieren. Die Nutzenbewertung ist komplex und vielschichtig.

Die Entwicklung neuer Arzneimittel läuft auf Hochtouren und es ist erfreulich, dass immer mehr Behandlungsmöglichkeiten für Patienten geschaffen werden. Nicht nur die Patienten selbst, auch die Angehörigen, Ärzte und Pflegekräfte, der Arbeitsmarkt und damit die Volkswirtschaft insgesamt profitieren davon, wenn Produkte die Lebensqualität von kranken Menschen erhöhen und sie wieder mobil und arbeitsfähig machen. Das sind Aspekte, die in die Bewertung dieser medikamentösen Therapien einfließen müssen und die gleichzeitig schwierig zu quantifizieren sind. Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmig

Wien (OTS) - Innovative Arzneimittel werden, sobald sie nach ihrer Marktzulassung den Patienten zur Verfügung stehen, häufig wegen ihrer hohen Preise kritisiert. Tatsächlich ist es für die Hersteller selbst herausfordernd, einen Preis festzusetzen, der den enormen Leistungsspektren solcher Produkte Rechnung trägt. Denn zur jahrelangen Entwicklungsdauer – im Durchschnitt mehr als zwölf Jahre – kommen Investitionen von hunderten Millionen Euro – in manchen Fällen sogar über zwei Milliarden Euro. Die pharmazeutische Industrie arbeitet daher an Preismodellen, die eine gangbare Lösung sowohl für Unternehmen als auch für Gesundheitssysteme sein können.

In fünf Jahren, zwischen 2012 und 2017, hat die Industrie 189 Arzneimittelinnovationen auf den Markt gebracht. Allein 2017 wurden 35 Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen zugelassen. Dazu Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmig: „Die Entwicklung neuer Arzneimittel läuft auf Hochtouren und es ist erfreulich, dass immer mehr Behandlungsmöglichkeiten für Patienten geschaffen werden. Nicht nur die Patienten selbst, auch die Angehörigen, Ärzte und Pflegekräfte, der Arbeitsmarkt und damit die Volkswirtschaft insgesamt profitieren davon, wenn Produkte die Lebensqualität von kranken Menschen erhöhen und sie wieder mobil und arbeitsfähig machen. Das sind Aspekte, die in die Bewertung dieser medikamentösen Therapien einfließen müssen und die gleichzeitig schwierig zu quantifizieren sind.“

Ein vielversprechender Ansatz ist das sogenannte „Pay for Performance“-Modell. Dabei soll der Preis je nach Ergebnis der Behandlung festgelegt werden. Doch das wirft eine Reihe von Fragen auf, denn das Behandlungsergebnis ist von mehreren Faktoren abhängig. „Dazu nur ein Beispiel: Damit ein Arzneimittel wirkt, muss es der Patient auch einnehmen. Richtet sich der Preis der Behandlung nach dem Erfolg, so muss dementsprechend gewährleistet sein, dass der Patient das Medikament regelmäßig und nach Vorgabe einnimmt. Allein das ist schon herausfordernd, dies zu überwachen“, erklärt Herzog.

Die Branche ist schon in ihrem eigenen Interesse daran interessiert, für die Zukunft Lösungen zu finden. „Es ist mitnichten ihr Geschäftsmodell, Gesundheitssysteme über Gebühr zu belasten. Ganz im Gegenteil: Gerade in Österreich setzt die pharmazeutische Industrie wichtige und bedeutende Impulse zur Stärkung des Gesundheitswesens“, hält Herzog fest.

Über die Pharmig: Die Pharmig ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder (Stand März 2019), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die Pharmig und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.

Rückfragen & Kontakt:

Pharmig - Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Peter Richter, BA, MA
Head of Communication & PR
01/40 60 290-20
peter.richter@pharmig.at
www.pharmig.at