Wissenschaft wirkt, auch wenn man nicht daran glaubt
Trotz Evidenz und gesellschaftlichem Mehrwert stoßen Forschungsfortschritte in Österreich auf Skepsis und mangelndes Vertrauen. Gezielte Aufklärung tut Not.
Trotz des klaren Mehrwerts von Forschungsfortschritten stoßen sie in Österreich auf Skepsis. Die aktuelle Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) zeigt, dass zehn Prozent der Bevölkerung Wissenschaft über mehrere Bereiche hinweg ablehnen. Gerade am Welttag der Wissenschaft verdeutlicht dies, wie wichtig kontinuierliche Aufklärung ist.
„Wissenschaftliche Fortschritte, sei es in Technik, Mathematik oder speziell auch in der Medizin, bilden die Grundlage für ein modernes Leben und die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Betrachten wir nur einmal die Gesundheit: Durch Forschung und Wissenschaft ist unsere Lebenserwartung gestiegen, medizinische Diagnosen sind präziser, und die Heilungschancen bei schweren Krankheiten haben sich verbessert. Diese Vorteile kommen allen zugute, unabhängig von der Einstellung zur Wissenschaft. Das bestätigt, dass Wissenschaft wirkt, auch wenn man nicht dran glaubt“, sagt Alexander Herzog, PHARMIG-Generalsekretär, anlässlich des Welttags am 10. November 2023.
Die Ergebnisse der IHS-Studie zeigen, dass Skepsis und Misstrauen sich nicht auf bestimmte Schichten beschränken, sondern quer durch die Bevölkerung zu finden sind. Ein ähnliches Bild geben auch andere Studien aus den letzten Jahren wieder: Laut einer Spectra-Umfrage von 2022 bringen vertrauen lediglich 15 Prozent der Menschen in Österreich zu einem hohen Maß den Erkenntnissen aus Wissenschaft und Forschung. Ein ähnliches Bild von Österreich im EU-Vergleich zeigt auch die Eurobarometer-Umfrage-Studie von 2021.
Um das Vertrauen in die Wissenschaft nach oben und das Maß an Wissenschaftsskepsis nach unten zu bringen, sollte der Wert von Forschung und Wissenschaft breit und auf allen Ebenen in den Fokus gerückt werden. Einen Beitrag dazu leistet die gestern, am 9. November eröffnete Ausstellung „Erkundung des Unsichtbaren“ im Technischen Museum Wien, die Meilensteine im Kampf gegen Viren und Bakterien aufzeigt. Die temporäre Ausstellung, die ab sofort für vier Wochen im Technischen Museum zu sehen ist, wurde von der PHARMIG sowie einzelnen Mitgliedsunternehmen des Verbandes finanziert.
Dazu Herzog: „Zweifel ernst nehmen, mit viel Fingerspitzengefühl aufklären und die Vorteile des wissenschaftlichen Fortschritts für uns alle klar und nachvollziehbar aufzeigen. Nur so kann es uns gelingen, den klaren Mehrwert von Forschungsfortschritten für jeden Einzelnen und für uns alle transparent zu machen. Wie bei einem Kochrezept, muss Schritt für Schritt aufgezeigt werden, welche Komponenten zum Forschungserfolg beitragen und nach welchen Regeln sie bewertet werden. Klinische Forschung ist zum Beispiel die Basis, um Wege zu finden, Krankheiten zu bekämpfen oder zu heilen. Darüber aufzuklären, die einzelnen Schritte sichtbar zu machen, das schafft letzten Endes Vertrauen in die Forschung und in ihre Ergebnisse.“
Über die PHARMIG: Die PHARMIG ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband ca. 120 Mitglieder (Stand November 2023), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die PHARMIG und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.
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