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Frühwarnsystem zur Überwachung schwerer Atemwegsinfektionen in Krankenhäusern startet

10.08.2023

Gesundheitsministerium und Sozialversicherung nehmen SARI-Dashboard in Betrieb

Wien (OTS) - Infektionen der Atemwege können sich in der kalten Jahreszeit rasch verbreiten und zu einer Überlastung einzelner Krankenhäuser, aber auch des gesamten Gesundheitssystems führen. Einen raschen Überblick bietet ab sofort das neue SARI-Dashboard des Gesundheitsministeriums und des Dachverbands der Sozialversicherungsträger. Es zeigt stationäre Aufnahmen mit schweren akuten respiratorischen Infektionen (SARI) wie Influenza, Corona und RSV. Dadurch können Krankheitswellen frühzeitig erkannt werden. “Im vergangenen Winter haben wir bereits gesehen, dass nicht nur Coronawellen, sondern Atemwegsinfektionen generell die Spitäler schwer belasten. Das neue Dashboard ist für uns eine Art Frühwarnsystem”, betont Gesundheitsminister Johannes Rauch. Das SARI-Dashboard wird wöchentlich aktualisiert und ist ab heute unter www.sari-dashboard.at öffentlich einsehbar.

Während der Corona-Pandemie hat das Gesundheitsministerium epidemiologische Kennzahlen täglich am Corona-Dashboard der AGES veröffentlicht. Neben der Zahl der Neuinfektionen und der Todesfälle wurde dort auch ein Überblick über die Auslastung der österreichischen Krankenhäuser mit COVID-19-Patient:innen dargestellt. Da Corona seit Ende Juni keine meldepflichtige Krankheit mehr ist, wurden viele der Daten nicht mehr erhoben. Das Corona-Dashboard musste eingestellt werden.

Eine noch bessere Überwachung der Situation in den Spitälern ermöglicht seit heute das SARI-Dashboard, das Gesundheitsministerium und der Dachverband der Sozialversicherungsträger mit fachlicher Unterstützung der AGES betreiben. Es bietet einen Überblick der stationären Aufnahmen mit schweren Atemwegsinfektionen in den österreichischen Krankenhäusern. Davon umfasst sind nicht nur COVID-19, sondern auch andere schwere Atemwegsinfektionen wie Influenza und RSV.

„Um die Belastung der Krankenhäuser abzuschätzen, müssen wir künftig auf alle schweren Atemwegsinfektionen achten. Das SARI-Dashboard zeigt uns frühzeitig drohende Belastungen der Krankenhäuser durch schwere Atemwegsinfektionen", freut sich Gesundheitsminister Johannes Rauch. “Zusammen mit dem breit ausgebauten Corona-Abwassermonitoring haben wir einen guten Überblick über die Entwicklung und sind nun bestens auf den kommenden Herbst vorbereitet.”

"Durch das SARI-Dashboard, welches sämtliche Daten anonymisiert erfasst, sind wir in der Lage, einen aktuellen Status über stationäre Aufnahmen in österreichischen Spitälern zu erhalten. Dies ist essenziell, um frühzeitige Überlastungen der Krankenhäuser erkennen und somit rasch und nachhaltig handeln zu können", so die Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger Mag.a Ingrid Reischl.

SARI Dashboard liefert wichtige Datengrundlage

Am SARI-Dashboard werden stationäre Aufnahmen in österreichischen Krankenanstalten mit Diagnosen schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) dargestellt. Erfasst werden Diagnosen mit drei häufigen viralen Atemwegsinfektionen – Influenza (saisonale Grippe), COVID-19 (SARS-CoV-2), RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) – und alle sonstigen schweren Atemwegsinfektionen. Für die Darstellung werden die Diagnosecodes verwendet, die bei der stationären Aufnahme von Patient:innen durch die Krankenanstalten an den Dachverband der Sozialversicherungsträger gemeldet werden.

Die Daten können nach Bundesländern, Altersgruppen, Erkrankungen sowie Normal- und Intensivstation dargestellt werden. Sie geben so auch einen Überblick, welche Personengruppen aktuell besonders von welcher Krankheit betroffen sind. Alle verwendeten Daten sind anonymisiert und erlauben keine Rückschlüsse auf einzelne Personen. Abgebildet werden rückblickend auch alle gemeldeten SARI-Diagnosen seit Mitte Mai dieses Jahres. Das SARI-Dashboard ist unter www.sari-dashboard.at öffentlich verfügbar und wird wöchentlich am Dienstag aktualisiert.

Impfungen bieten bestmöglichen Schutz

Gegen einige schwere Atemwegsinfektionen wie Influenza, COVID-19 oder Pneumokokken stehen bereits wirksame Schutzimpfungen zur Verfügung. Sie bieten einen bestmöglichen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und Krankenhausaufenthalten. Heuer wurden zudem erstmals Impfstoffe gegen RSV zugelassen, die im Herbst voraussichtlich auch in Österreich erhältlich sein werden.

Neben der Corona-Schutzimpfung steht ab kommendem Herbst auch die Influenza-Impfung in allen Bundesländern niederschwellig und kostengünstig für alle Menschen in Österreich zur Verfügung. Auch mit den bekannten Hygienemaßnahmen wie regelmäßigem Lüften, Händewaschen und dem Tragen von Masken in vulnerablen oder stark besuchten Bereichen, kann man sich und seine Mitmenschen vor einer Ansteckung schützen.

“Impfungen sind nach wie vor die beste Präventionsmaßnahme. Das gilt nicht nur für Corona, sondern auch für viele andere Erkrankungen. Ich empfehle daher allen, sich rechtzeitig bei den behandelnden Ärzt:innen zu erkundigen, welche Impfungen für den kommenden Herbst empfohlen werden”, so Rauch abschließend.

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